HELDEN

Wie erreicht man seine Zielgruppe?

Diese Frage hat ein gewisser Lido Anthony Iacocca alias Lee Iacocca aus dem kleinen Städtchen Allentown, Pennsylvania, in seinem bewegenden und bewegten Leben schon sehr oft beantworten müssen.

Denn der Vater des Ford Mustang, der „Retter“ der Chrysler Corporation, der Volksheld und der Familienmensch Iacocca mussten ganz unterschiedliche Menschen von ganz unterschiedlichen Zielen überzeugen: Mächtige Gewerkschaftsbosse. Stolze Arbeiter. Das republikanische Repräsentantenhaus und seine Abgeordnete. Den Senat. Die öffentliche Meinung. Zwei Präsidenten. Zwei Vorstände. 286 Millionen US-Bürger. Zwei Töchter. Eine Frau.

Wie ist es diesem Mann gelungen, diese völlig heterogenen Zielgruppen für seine Ziele zu begeistern? Die Antwort ist ebenso einfach wie schwierig: indem er die Wünsche, Ängste und Hoffnungen all dieser Menschen ernst genommen hat – und sich in sie hineinversetzt hat.

Iacocca: „Es ist wichtig, Menschen in ihrer eigenen Sprache anzusprechen. Wenn einem das gelingt, werden sie sagen: `Hm, er hat genau das gesagt, was ich dachte.` Und wenn sie beginnen, einen zu respektieren, dann werden sie einem bis in den Tod folgen. Sie folgen einem nicht, weil man irgendwelche geheimnisvollen Führungsqualitäten besitzt, sondern weil man ihnen folgt.“

1992 zog sich Iacocca nach 46 Jahren Zugehörigkeit aus der Automobilbranche zurück und machte im Lauf der 90er Jahre als guter Kenner der Rhetorik von sich reden. Seine beiden Bücher „Iacocca“ (1984) und „Talking Straight“ (1988) seien an dieser Stelle wärmstens empfohlen. Viele Führungspersönlichkeiten befolgten und befolgen seine Ratschläge.